1618-1648: Krieg und Frieden
1618 entzündet sich in Böhmen ein Konflikt, der schnell weite Teile Europas in Brand setzt und drei Jahrzehnte andauert: Protestantische Herrscher kämpfen auf deutschem Boden um Religionsfreiheit – und gegen die drohende Übermacht des Kaisers aus dem Geschlecht der Habsburger
Prolog: Um Macht und Glauben
Der Dreißigjährige Krieg ist die Summe aller Krisen seiner Zeit. Er ist ein deutscher Krieg, ein europäischer Krieg, ein Krieg um Macht und um Religion. In ihm kulminieren Streitigkeiten, die seit Jahrzehnten gären im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation und im restlichen Europa. Eine Generation lang währt das Morden - erst dann gelingt es Diplomaten, das Abendland wieder zu ordnen
1618: Prager Fenstersturz
Seit der Reformation ist das Heilige Römische Reich deutscher Nation in zwei konfessionelle Lager gespalten. Als die protestantischen Adeligen Böhmens 1618 in Prag gegen das katholische Kaiserhaus der Habsburger aufbegehren, wird aus jahrelanger Ranküne offener Kampf
1626: Schlacht bei Lutter
1625 stellt sich der Dänenkönig Christian IV. an die Spitze der niedersächsischen Protestanten, um seinen Einfluss im Reich zu vergrößern. Als deren Heerführer zieht er gegen die Truppen des Kaisers
1628: Jagd auf die Silberflotte
Ein jahrzehntealter Konflikt flammt 1621 wieder auf und weitet den "Teutschen Krieg" auf die Weltmeere aus, als die Vereinigten Niederlande ihren Unabhängigkeitskampf gegen Spanien fortsetzen. Auch in der Karibik kommt es zu einer Seeschlacht
Hamburg: Stadt der Profiteure
Während allerorten Dörfer und Städte geplündert werden, prosperiert Hamburg. Denn hier finden Kriegsherren aller Parteien erfahrene Waffenhändler. Weil sich die Metropole neutral hält und durch mächtige Wälle geschützt ist, bleiben ihre Bürger unbehelligt. Aber 1626 patrouillieren fremde Mächte auf der Elbe - gerade als der Kaufmann Hans de Herthoge eine Großladung Kriegsmaterial verschicken will
1631: Schlacht bei Breitenfeld
1630 landet Gustav II. Adolf in Pommern, um mit seinen Glaubensbrüdern im Reich gegen die kaiserlich-katholischen Truppen zu kämpfen. Bald darauf gelingt dem Schwedenkönig der Sieg
1632: Duell der Feldherren
Sie sind die berühmtesten Taktiker des Krieges: der kaiserliche Generalissimus Albrecht von Wallenstein und König Gustav II. Adolf von Schweden. 1632 kreuzen sich ihre Wege
Peter Paul Rubens: Agent des Königs
In offiziellem Auftrag reist einer der berühmtesten Maler Europas 1629 nach London: Rubens soll im Krieg zwischen England und Spanien vermitteln, um so auch in seiner niederländischen Heimat den Frieden zu ermöglichen
Söldnerleben: Handwerker des Todes
Eine Million Söldner ziehen im Dienste der Kriegsparteien raubend und mordend durch das Reich. Und hinterlassen Schneisen der Zerstörung. Mitten unter ihnen: der Tagebuchschreiber Peter Hagendorf und der Dichter Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen
1634: Schlacht bei Nördlingen
1634 ziehen vereinigte Habsburger Truppen in Süddeutschland gegen Schweden und deutsche Protestanten. Um die Stadt Nördlingen entbrennt eine der blutigsten Schlachten des Krieges
Kunst: Im Auftrag des Herrn
Der Dreißigjährige Krieg wird auch in Bildern ausgefochten: Künstler fassen ihr Glaubensbekenntnis in Öl - und verdammen die anderen Konfessionen (Bildessay)
1636: Kardinal Richelieu. Stratege in Purpur
Seine Politik kennt nur ein Ziel: Kardinal Richelieu will die Übermacht der Habsburger brechen. Zur Not paktiert der Franzose dafür sogar mit den verhassten Protestanten
1637: René Descartes. Die Geburt des Zweifels
Noch tobt der große Krieg um Religion und Einfluss, da erhebt der Philosoph René Descartes 1637 in einer Schrift über die Vernunft den Zweifel zum obersten Prinzip der Wissenschaft. Eine Provokation für die römische Kirche
1648: Westfälischer Frieden. Die Stunde der Diplomaten
Fünf Jahre verhandeln mehr als 100 Delegationen in Münster und Osnabrück darüber, wie Frieden zu schaffen ist zwischen den Konfessionen und den Großmächten. Das Ergebnis: eine Neuordnung Europas
Zeitläufte
Der Dreißigjährige Krieg
Vorschau - Die Industrielle Revolution
Als britische Textilfabrikanten um die Mitte des 18. Jahrhunderts Teile ihrer Herstellung automatisieren, beginnt eine neue Ära: Bald geben Maschinen den Takt der Wirtschaft vor, verbinden Eisenbahnen und Dampfschiffe die Nationen. Die Zeit der Massenarmut ist vorüber, doch um welchen Preis. Erscheinungsdatum: 16. April 2008