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Antarktis Bildstrecke: Irrfahrt im ewigen Eis

Als im Januar 1915 das Expeditionsschiff des britischen Entdeckers Sir Ernest Shackleton im Packeis der Antarktis stecken bleibt, beginnt für die Crew das wohl unglaublichste Abenteuer des 20. Jahrhunderts, minutiös festgehalten in den Bildern des Fotografen Frank Hurley
Antarktis: Im Dezember 1914 bricht der Brite Ernest Shackleton auf, um als Erster den antarktischen Kontinent zu durchqueren. Doch was als Triumphzug geplant ist, wird zu einem monatelangen Überlebenskampf. Denn schon nach kurzer Zeit bleibt das Expeditionsschiff "Endurance" im Packeis stecken und wird schließlich zerdrückt. Die 28-köpfige Besatzung muss sich aufs Eis flüchten und einen Weg finden, in die fast 2000 Kilometer entfernte Zivilisation zurückzukehren. Unter den Männern ist auch der 29-jährige Fotograf Frank Hurley, der das nun folgende, schier unfassbare Abenteuer in Hunderten Bildern festhält
Im Dezember 1914 bricht der Brite Ernest Shackleton auf, um als Erster den antarktischen Kontinent zu durchqueren. Doch was als Triumphzug geplant ist, wird zu einem monatelangen Überlebenskampf. Denn schon nach kurzer Zeit bleibt das Expeditionsschiff "Endurance" im Packeis stecken und wird schließlich zerdrückt. Die 28-köpfige Besatzung muss sich aufs Eis flüchten und einen Weg finden, in die fast 2000 Kilometer entfernte Zivilisation zurückzukehren. Unter den Männern ist auch der 29-jährige Fotograf Frank Hurley, der das nun folgende, schier unfassbare Abenteuer in Hunderten Bildern festhält
© Frank Hurley/Royal Geographical Society

Die Fahrt endet, das Warten beginnt

Als das Packeis die "Endurance" knapp sieben Wochen nach Beginn der Expedition komplett einschließt, sind es für die Männer weniger als 100 Kilometer bis zum antarktischen Festland. Doch nun gerät die Küste in immer weitere Ferne: Denn die scheinbar reglose Eisfläche driftet, angetrieben durch Wind und Strömung, in Richtung Norden - und führt das Schiff mit sich aufs offene Meer.

Antarktis: Nachdem die Männer tagelang vergebens versucht haben, ihr eingeschlossenes Schiff wieder freizuhacken, stellen sie sich auf eine längere Zeit im Eisschild ein. Um nach Erkundungsgängen auch im dichten Schneetreiben noch zurückzufinden, errichten sie eine Kette von mit Leinen verbundenen Eishügeln
Nachdem die Männer tagelang vergebens versucht haben, ihr eingeschlossenes Schiff wieder freizuhacken, stellen sie sich auf eine längere Zeit im Eisschild ein. Um nach Erkundungsgängen auch im dichten Schneetreiben noch zurückzufinden, errichten sie eine Kette von mit Leinen verbundenen Eishügeln
© Frank Hurley/Royal Geographical Society

20 Blitze für ein Foto

Je länger die "Endurance" im antarktischen Packeis festsitzt, desto schwerer fällt es Frank Hurley, seine Ausrüstung funktionsfähig zu halten. Vor jeder Aufnahme - etwa wie hier bei Nacht - reibt er seine Kameras mit Petroleum ein, um sie vor Kälte und Schnee zu schützen. Die Temperatur in seiner Dunkelkammer im Schiffsbauch hält er mithilfe eines Ofens über dem Gefrierpunkt und verhindert so, dass das Wasser, in dem er seine Fotoplatten reinigt, zu Eis erstarrt.

Antarktis: Im Juli 1915 beginnt das antarktische Frühjahr, die Eisdecke bricht teilweise auf, und für die "Endurance" verschlechtert sich die Situation abermals. Denn bildete das Eis bis dahin eine stabile Fläche, so kommt es nun in Bewegung: Tonnenschwere Schollen verkanten sich zu meterhohen Bergen, gewaltige Eisflöße mahlen aneinander, drücken mit immer größerer Wucht gegen das Schiff, das Hurley wenig später für diese Aufnahme mit zahlreichen Blitzlichtern illuminiert
Im Juli 1915 beginnt das antarktische Frühjahr, die Eisdecke bricht teilweise auf, und für die "Endurance" verschlechtert sich die Situation abermals. Denn bildete das Eis bis dahin eine stabile Fläche, so kommt es nun in Bewegung: Tonnenschwere Schollen verkanten sich zu meterhohen Bergen, gewaltige Eisflöße mahlen aneinander, drücken mit immer größerer Wucht gegen das Schiff, das Hurley wenig später für diese Aufnahme mit zahlreichen Blitzlichtern illuminiert
© Frank Hurley/Royal Geographical Society

Sie feiern, um nicht zu verzweifeln

Trotz der dramatischen Lage der "Endurance" bleibt die Stimmung der Mannschaft lange Zeit erstaunlich gut. Aus ihren an der Bordwand gelegenen Kabinen zieht die gesamte Besatzung bald in den wärmeren, mit einem Ofen geheizten Hauptladeraum des Schiffes um, in den der Zimmerer Schlafzellen eingebaut hat. Im "Ritz", wie sie ihre neue Unterkunft nennen, führen die Männer Theaterstücke auf, veranstalten Sängerabende und feiern jeden Geburtstag. Erst nach dem Untergang des Seglers wird der Proviant knapp, sodass sie sich fortan vor allem von Pinguin- und Robbenfleisch ernähren.

Antarktis: Als Frank Hurley im August 1915 dieses Gruppenfoto von der Crew macht, hoffen die Männer noch, ihr Schiff könne wieder freikommen. Von düsteren Gedanken lenkt sie auch die tägliche Arbeitsroutine ab: Hunde versorgen, Eisblöcke für die Trinkwassergewinnung schneiden; mehr ist jedoch nicht zu tun
Als Frank Hurley im August 1915 dieses Gruppenfoto von der Crew macht, hoffen die Männer noch, ihr Schiff könne wieder freikommen. Von düsteren Gedanken lenkt sie auch die tägliche Arbeitsroutine ab: Hunde versorgen, Eisblöcke für die Trinkwassergewinnung schneiden; mehr ist jedoch nicht zu tun
© Frank Hurley/Royal Geographical Society

Die ganze Geschichte und mehr Bilder finden Sie in GEOEPOCHE PANORAMA "Bis ans Ende der Welt".

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GEO EPOCHE PANORAMA Nr. 4 - 08/2014 - 1850-1925: Bis ans Ende der Welt

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