Anzeige
Anzeige

GEO EPOCHE PANORAMA Nr. 01 - 02/13 GEO EPOCHE PANORAMA Nr. 01 - 02/13 - Deutschland zur Kaiserzeit

Ausgabe bestellen

Abonnieren

Prolog: Das festgehaltene Licht

Die Erfindung der Fotografie und ihre rasche technische Verbesserung machen im Kaiserreich bis dahin Ungesehenes möglich: das Porträt einer Gesellschaft in zahllosen Einzelaufnahmen

Weltgewandt - und provinziell

Nach Jahrhunderten der Kleinstaaterei schließen sich die deutschen Fürsten 1871 zusammen, gründen das Deutsche Reich und rufen Preußens König Wilhelm I. zum Kaiser aus. Doch der neue Staat ist von Widersprüchen zerrissen: Zwar wird das Reich schnell zu einer modernen Industrienation, gleichzeitig leben große Teile der Landbevölkerung immer noch kaum anders als ihre Ahnen. Die Regierung schafft vorbildliche Sozialgesetze, verfolgt aber unnachgiebig die Arbeiterbewegung. Und das deutsche Parlament wird nach einem fortschrittlichen Wahlrecht bestimmt, doch in Wirklichkeit herrschen nach wie vor die traditionellen Gewalten: Monarchen, Adelige und Militärs

Wege in eine neue Ära

Früher fuhren Kutschen, nun donnern Züge und Autos über Schienen und Straßen, über Stahlbrücken und durch Tunnel. Das Deutsche Reich verändert sich: Städte wachsen, riesige Kaufhäuser werden eröffnet und Fabriken entstehen, in denen Tausende Arbeiter im Takt der Motoren schuften. Reise- und Transportzeiten nehmen ab, seit die Bahn fast jeden Winkel des Reichs erreicht. Der Geschwindigkeitsrausch wird erst von Dampfmaschinen, dann von Elektromotoren angetrieben. Die elektrische Energie erobert nach und nach fast alle Lebensbereiche - mit Glühlampen, Straßenbahnen und Haushaltsgeräten, hergestellt von deutschen Elektrokonzernen, den größten ihrer Zeit

Das Risiko der Moderne

Die Industrielle Revolution verändert Deutschland von Grund auf: Das um 1850 noch behäbige Agrarland wird binnen Jahrzehnten zu einer hochmodernen Wirtschaftsmacht - mit allen Konsequenzen

Die Autorität der Pickelhaube

Das Deutsche Reich ist eine moderne Nation: Hier gibt es die wohl fortschrittlichste Sozialversicherung der Welt und ein selbstbewusstes, ökonomisch erfolgreiches Bürgertum. Die straff organisierte SPD wächst zur größten parlamentarischen Kraft heran und ist ein Vorbild für die sozialistischen Arbeiterparteien in anderen Staaten. Doch gleichzeitig ist die Hohenzollernmonarchie auch das Land der Obrigkeitshörigkeit, in dem der uniformierte Pickelhaubenträger die absolute Autorität verkörpert - und der Untertan stets Folge zu leisten hat

Die Angst vor dem Absturz

Mit dem ökonomischen Boom der Gründerzeit macht sich Zuversicht in Deutschland breit. Doch die schwindet mit den ersten Wirtschaftskrisen - und weicht einer unruhigen, zukunftsängstlichen Stimmung

Die Sucht nach Weltgeltung

Das Deutsche Reich ist die stärkste Militärmacht des Kontinents. Doch seinem Gründer Otto von Bismarck scheint sie gefährdet: wegen der Revanchebestrebungen des 1871 besiegten Gegners Frankreich und der Lage Deutschlands im Herzen Europas. Und so schmiedet der erste Reichskanzler ein Bündnissystem, mit dem eine Allianz potenzieller Feinde verhindert werden soll. Wilhelm II. hingegen, der 1888 Kaiser wird, will Herrscher eines Weltreichs sein. Seine Aufrüstung von Heer und Flotte brüskiert das Ausland - und bringt so zustande, was Bismarck stets hatte vermeiden wollen: eine überlegene Koalition gegen das Kaiserreich

Der Weg vom Krieg zum Krieg

Die großspurige Weltmachtsrhetorik sowie die äußerst ungeschickte Außenpolitik der Regierung unter Wilhelm II. isolieren das Kaiserreich. Nur mehr Österreich-Ungarn ist ein verlässlicher Alliierter. Als Wien 1914 nach dem Attentat auf den habsburgischen Thronfolger in Sarajevo gegen Serbien in den Krieg zieht, machen andere europäische Großmächte gemeinsam gegen die beiden Verbündeten mobil

Neu in Heftreihen

VG-Wort Pixel