Unsere GEOlino.de-Rubrik „Hallo Himmel“ entsteht in Zusammenarbeit mit dem Planetarium Hamburg. Hier erklärt euch die Astrophysikerin Dr. Mariana Wagner vom Sternentheater jeden Monat ein aktuelles Himmelsphänomen zum Beobachten, Staunen und Weitererzählen.
Der Mond
Der Mond dreht sich innerhalb von 27 Tagen einmal um sich selbst und umkreist in derselben Zeit einmal die Erde. Wir sehen also immer dieselbe Seite unseres sogenannten Trabanten. Manche nennen diese auch „das Mondgesicht“.
Der Mond leuchtet nicht von selbst, sondern wird von der Sonne angestrahlt. Für uns erscheint er hell am Himmel, wenn seine Oberfläche während des Mondtages das Sonnenlicht reflektiert. Von der Erde aus ist meist nur die erleuchtete Mondtag-Seite zu erkennen. Da ein Tag stets so lang ist, wie ein Mond oder Planet braucht, um sich einmal um sich selbst zu drehen, hat ein Erdtag 24 Stunden – und ein Mondtag dauert 27 Erdtage.
Die Mondphasen
Da weder die Erde noch der Mond stillstehen, verändert sich das Antlitz des Mondes an unserem Himmel täglich:
Bei Neumond zeigt uns der Mond seine sonnenabgewandte Seite – darum können wir ihn nicht am Himmel erkennen. Dann erscheint langsam wieder eine schmale Sichel am Firmament, die von Tag zu Tag zunimmt und zum Halbmond heranwächst. Wenn wir die ganze Tagseite des Mondes sehen können, nennen wir dies Vollmond. Danach wird er langsam wieder schlanker – bis zum nächsten Neumond. Diese Mondphasen wiederholen sich alle 29,5 Tage.
Weil das nicht so einfach zu merken ist, haben wir eine Eselsbrücke für euch. Denkt euch: Klammer auf: abnehmender Mond, die linke Sichel des Mondes ist zu sehen. Klammer zu: zunehmender Mond, die rechte Seite des Mondes ist zu sehen.

Mal nah, mal fern
Die Umlaufbahn des Mondes ist nicht etwa kreisrund, sondern leicht eiförmig. Eine solche Form wird auch Ellipse genannt. Wenn der Mond nun auf seiner elliptischen Bahn um die Erde wandert, ist er manchmal ziemlich weit von uns entfernt und kommt uns zu anderen Zeiten vergleichsweise nah. Sein Abstand zur Erde verändert sich dabei zwischen 406.000 und 356.000 Kilometern. Findet nun an einem erdnahen Punkt ein Vollmond statt, erscheint er uns größer und heller. Wir sprechen dann von einem Supermond.
Am 13. Juli 2022 ist dies der Fall, denn dann nähert sich uns der Mond auf 357.264 Kilometer. Anfang des Jahres hatten wir schon einen Super-Neumond. Aber den konnten wir nicht sehen – schließlich zierte die dunkle Nachtseite des Mondes unseren Himmel.
Täuschend groß und hell
Es mag uns anders erscheinen, aber der Größenunterschied zwischen einem „normalen“ Vollmond und einem Supermond ist gar nicht mal so riesig. Ein guter Vergleich ist der zwischen einer Zwei- und einer Ein-Euro-Münze. So wirkt ein Supermond etwa 7 Prozent größer als ein durchschnittlicher Vollmond und rund 14 Prozent größer als einer in Erdferne. Letzterer wird manchmal auch als Minimond bezeichnet.

Immerhin ist der Supermond etwa 15 Prozent heller als der durchschnittliche und sogar rund 30 Prozent heller als ein Minimond. Das liegt daran, dass seine Fläche von uns aus gesehen größer ist und damit auch mehr Sonnenlicht abstrahlen kann.
Wann sich die Mondschau besonders lohnt
Besonders toll ist der Anblick kurz nach Auf- oder Untergang des Mondes. Denn dann sorgt die sogenannte Mondtäuschung dafür, dass er uns noch größer erscheint.
Neugierig auf mehr? In der GEOlino.de-Rubrik „Hallo Kosmos“ klärt Dr. Mariana Wagner alle Fragen rund um Planeten, Monde, Sterne und Galaxien.