Neues Oberhaupt des Vatikan: Papst Franziskus
Alles begann am Rosenmontag 2013: Papst Benedikt XVI. gab seinen Rücktritt nach nur acht Jahren Amtszeit bekannt. Der 85-Jährige könne seine Aufgaben aufgrund des fortgeschrittenen Alters nicht mehr angemessen ausführen. Es ist sehr außergewöhnlich, dass ein Papst zurücktritt. Das hat es in der Geschichte bislang erst einmal gegeben - und das war im Mittelalter.
Am 13. März, nur rund einen Monat nach dem Rücktritt von Papst Benedikt XVI., stand nach einer spannenden Wahlphase ein neuer Papst fest. Tausende Menschen verfolgten das Spektakel auf dem Petersplatz in Rom. Mit den lateinischen Worten "habemus papam" ("Wir haben einen Papst") wurde die Entscheidung verkündet: Neues Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche und des Vatikans ist der argentinische Erzbischof von Buenos Aires Jorge Mario Bergoglio. Er ist der erste Jesuit, der je Papst wurde. Der Orden der Jesuiten gilt als besonders fortschrittlich.
Franziskus ist seit 1227 Jahren auch der erste Papst, der nicht aus Europa kommt. Da fast die Hälfte aller Katholiken in Südamerika leben, wird die Entscheidung überall auf der Welt positiv bewertet. Schon als Erzbischof von Buenos Aires war der 76-Jährige beliebt.
Wird ein neuer Papst gewählt, darf er sich selbst seinen neuen Namen aussuchen. Bergoglio entschied sich für den Namen Franziskus. Damit erinnert er an Franz von Assisi (lebte von 1181 bis 1226), einen der meist verehrten Heiligen der christlichen Kirche. Franziskus pflegt wie Assisi das einfache Leben. Er hält nichts von großen Häusern und Autos. Er versteht sich wie einst sein Vorbild als "Anwalt der Armen". Für sie möchte er sich in seiner bevorstehenden Amtszeit besonders einsetzen.
Umstritten ist seine Einstellung zur Selbstbestimmung: So spricht sich Franziskus deutlich gegen Schwangerschaftsabbrüche aus. Auch gleichgeschlechtliche Partnerschaften seien für ihn Sünde und ein "Plan des Teufels".

Am 13. März hieß es "habemus papam" ("Wir haben einen Papst")
