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Die Todesküste von Galicien

Wo an der galizischen Costa da Morte riesige Atlantikwellen gegen die Felsen peitschen, ernten Fischer unter Einsatz ihres Lebens die heiß begehrten Entenmuscheln. Die "360° - GEO Reportage" am Samstag (11. September) um 19.30 Uhr und am Sonntag (19. September) um 14 Uhr

Inhaltsverzeichnis

Ein Film von Bernd Gerriets und Anuschka Seifert

Entenmuscheln sind die begehrtesten Meeresfrüchte Spaniens. Für eine Portion dieser Spezialität zahlen Gourmets in guten Restaurants bis zu 250 Euro. Aber niemand kann die Gefahr bezahlen, der sich die Fischer Galiziens bei der Ernte aussetzen. Ihr Arbeitsrevier ist die Costa da Morte – die Todesküste, an der 2002 der Öltanker "Prestige" auseinanderbrach. Hier peitscht der Nordwestwind die Wellen des Atlantiks oft mit Stärke acht gegen die Felsen. Jeder anstürmenden Welle müssen die Männer ausweichen, wenn sie die Entenmuscheln ernten wollen. Für die Fischer sind die Klippen unumgänglich. Denn nur hier können sie dem Meer ihre Beute entreißen.

Kreuze auf den Klippen der galicischen Todesküste warnen vor der Gewalt des Meeres
Kreuze auf den Klippen der galicischen Todesküste warnen vor der Gewalt des Meeres
© MedienKontor
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Infos zum Film

Die Entenmuschelfischer kämpfen hart um die edlen Schalentiere: Um den Kampf zu gewinnen, brauchen sie viele Verbündete – das Wetter, die Gezeiten und den Rhythmus der Gestirne. Nur bei Neu- und Vollmond kommt es zur Springtide. In diesen jeweils zwei Tagen legt die Ebbe die wertvollsten der Entenmuscheln frei. Je näher die Tiere am unteren Rand der Gezeitenzone wachsen, desto länger saugen sie das Plankton aus dem Wasser, desto fleischiger werden sie. Eigentlich zählen Entenmuscheln zu den Krebstieren. Sie verbergen ihr Fleisch unter einer zähen Haut zwischen dem Stumpf, der am Felsen anwächst, und dem Kopf. Gourmets genießen die Delikatesse gekocht und kaum gewürzt. Trotz der hohen Qualität der Schalentiere verdienen die Entenmuschelfischer mit den geernteten Mengen heute aber nicht mehr genug.

Oft fährt auch Manolo Vázquez mit seiner Besatzung erfolglos von einem Felsen zum nächsten. Sechs Kilogramm Muscheln dürfte jeder der Männer sammeln. Aber oft kehren sie mit deutlich weniger Ertrag zurück. Entweder sind die Entenmuscheln noch nicht groß genug oder aber die Felsen sind schon abgeerntet. Denn nicht nur das Wetter und die Wellen machen den Fischern das Leben schwer. Bedroht wird ihre Existenz auch von Wilderern, die manchmal bis zu hundert Kilo an einem Tag erbeuten. Die Wilderer gehen immer dann illegal auf Beutezug, wenn er von einem Restaurantbesitzer unter der Hand einen Auftrag bekommt und keine Gefahr besteht, erwischt zu werden. Welche Zukunft aber bleibt da noch den legalen Entenmuschelnfischern? Wovon wollen die Menschen an der Todesküste leben?

"360° - GEO Reportage" begleitet die Entenmuschelfischer bis hinaus zu den lebensgefährlichen Klippen. Aber auch hier werden die Bestände der Entenmuscheln immer kleiner.

Wiederholungen:

sonntags um 14 Uhr

12.09.2010: Jillaroos - Cowgirls im australischen Outback

19.09.2010: Die Todesküste von Galicien

26.09.2010: Die Falklandinseln - Rückzug der Pinguine

03.10.2010: Kamtschatka, kochende Erde

Arte Programm

Mit weiteren Informationen zu GEO-Filmen (Links, Buchtipps, Video-Kurzfassung u.a.)

Fact Sheet Galicien

Facts Galicien

Lage Galicien: Nord-West Spanien, Costa da Morte

Größe Galicien: 29.580 Quadratkilometer

Entenmuschelertrag: sechs Kilogramm pro Mann, oft weniger

Preise für Entenmuscheln: eine Portion bis zu 250 Euro

Arbeitsbedingungen: Todesküste, an der 2002 der Öltanker "Prestige" auseinanderbrach, peitschender Nordwestwind, Wellen krachen oft mit Stärke acht an Felsen; Wilderer klauen bis zu 100 Kilogramm Muscheln pro Tag für Restaurantbesitzer

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