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Sokotra, Schatzinsel in Gefahr

Auf der jemenitischen Insel Sokotra zieht die Moderne ein – und bedroht die traditionelle Lebensweise der Berghirten wie auch die urzeitlichen Drachenblutbäume. Die "360°- GEO Reportage" am Samstag (25. Juli) um 20.15 Uhr

Inhaltsverzeichnis

Ein Film von Ines Possemeyer Auf der jemenitischen Insel Sokotra lebten die Menschen über Jahrtausende im Einklang mit einer einzigartigen Natur. So konnten in der Abgeschiedenheit des Indischen Ozeans nicht nur urzeitliche Drachenblut- und Weihrauchbäume überdauern, sondern auch eine eigene Sprache und Kultur entstehen. Seit 2008 ehrt die UNESCO Sokotra als Weltnaturerbe – gleichzeitig jedoch verlieren die strengen Regeln, mit denen die Beduinen-Stämme die Natur traditionell schützen, an Kraft.

Eine der weltweit eindruckvollsten Lagunen an der Nordküste Sokotras. Der Bau einer Straße durch das Naturschutzgebiet konnte von der Umweltbehörde verhindert werden. 73% von Sokotra stehen unter Schutz. Seit 2008 zählt die Insel zum UNESCO Weltnaturerbe
Eine der weltweit eindruckvollsten Lagunen an der Nordküste Sokotras. Der Bau einer Straße durch das Naturschutzgebiet konnte von der Umweltbehörde verhindert werden. 73% von Sokotra stehen unter Schutz. Seit 2008 zählt die Insel zum UNESCO Weltnaturerbe
© MedienKontor
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Infos zum Film

Sokotra zählt rund 700 weltweit einzigartige Pflanzen- und Tierarten – nur auf Galapagos und Hawaii sind es noch mehr. Doch fortschreitende Überweidung bedroht viele der seltenen Gewächse und auch die Existenz der Hirten selbst. Mit seiner Ziegenherde kann der 55-jährige Berghirte Abdullah Ablihin seine Familie im Hinterland Sokotras heute kaum noch ernähren. So bleibt ihm nur die Tagelöhnerei in Hadibu, dem Hauptort an der Küste.

Noch ist das enge soziale Netz der Einheimischen nicht gerissen: Bei einem Fischer kann er unterwegs selbstgemachte Butter gegen Salz tauschen, ein alter Nachbar gewährt ihm Unterkunft in seinem modernen Haus in Hadibu. Doch die beiden sprechen kaum noch die selbe Sprache: An der Küste verdrängen arabische Einflüsse das einheimische Sokotri.

Ein Freund des Berghirten versucht deshalb, die aussterbende Kultur zu bewahren, indem er Tonaufnahmen der schon fast verstummten sokotrischen Dichter und Schamanen macht. Nachdem Abhullah Ablihin auf einer Baustelle genug Geld verdient hat, fahren die beiden gemeinsam in die Berge zurück. Mit den dringend erwarteten Lebensmitteln – und einer Idee, wie Abdullah und seine Familie ihre bisherige Lebensweise bewahren könnten.

Durch den Alltag der Insulaner zeigt die "360°- GEO Reportage" das traditionelle Leben und die einzigartige Natur Sokotras, aber auch den sich von der Küste her ausbreitenden Wandel. Von seiner Arbeit als Tagelöhner im boomenden Hauptort der Insel kehrt der Beduine Abdullah Ablihin zurück in seine alte, urtümliche Welt. Wie lange aber wird es sie in dieser Form noch geben?

"360° - GEO Reportage" begleitet einen Berghirten über die urtümliche Insel vor dem Horn von Afrika und zeigt seinen Überlebenswillen.

Wiederholungen:

sonntags um 18.05 Uhr

26. Juli 2009: Philippinen - Rendezvous mit einem Adler

Arte Programm

Mit weiteren Informationen zu GEO-Filmen (Links, Buchtipps, Video-Kurzfassung u.a.)

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