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Die Eisbergjäger von Neufundland

Gewaltige Eisberge ziehen im Frühling an der Küste Neufundland vorbei. Sie bedrohen Schiffe und Öl-Plattformen, doch ein paar findige Einheimische machen auch Geschäfte mit dem geschmolzenen Wasser. Die "360° - GEO Reportage" am Samstag, den 4. Juni um 19.30 Uhr

Ein Film von Julien Hamelin

Gewaltige Eisberge ziehen im Frühling an der Küste Neufundland vorbei. Von Grönland aus treiben sie auf der sogenannten „Eisberg-Straße“ nach Süden. Gefährliche Kolosse für Schiffe und Öl-Plattformen. Einige der Einwohner Neufundlands haben aus dem Naturschauspiel ein Geschäftsmodell entwickelt: Sie schleppen die kleineren Eisberge in den Hafen und schmelzen sie zum reinsten Trinkwasser, das es gibt.

GEO-Fallback-Bild

Die Titanic war ihr bekanntestes Opfer. Als sie 1912 vor der Küste Neufundlands einen Eisberg rammte und sank, rückte die kleine Inselerstmals in den Fokus der Öffentlichkeit. Damals wurde eine Aufklärungsstaffel gegründet, die Schiffe und nun auch die Bohrinseln vor drohender Gefahr warnt. Doch die Menschen erkannten auch den Nutzen der kalten Kolosse: Sie fischen sie ab und verarbeiten sie zu Trinkwasser. Dem reinsten Trinkwasser der Welt. 360° - GEO Reportage hat einen der wenigen noch arbeitenden Eisbergjäger begleitet.

Einige Einwohne Neufundlands fangen die vorbeiziehende Eisberge ab und schmelzen sie zum reinsten Trinkwasser, das es gibt
Einige Einwohne Neufundlands fangen die vorbeiziehende Eisberge ab und schmelzen sie zum reinsten Trinkwasser, das es gibt
© Medienkontor / Andreas Büttner
Ed Kean sucht nach kleineren Eisbergen, die vor der Küste Neufundlands vorbeidriften, fängt sie ein und baut sie ab
Ed Kean sucht nach kleineren Eisbergen, die vor der Küste Neufundlands vorbeidriften, fängt sie ein und baut sie ab
© Medienkontor / Jochen Bartelt

Ed Kean ist unzufrieden. Sein altes Boot macht ihm Sorgen, es versagt immer wieder seinen Dienst. Dabei ist er gerade jetzt im Frühjahr auf den Kutter angewiesen. Denn nun macht Ed sein Hauptgeschäft. Er sucht nach kleineren Eisbergen, die vor der Küste Neufundlands vorbeidriften, fängt sie ein und baut sie quasi ab. Das aus ihnen entstehende Schmelzwasser verkauft er an Bier- und Wodkaproduzenten, die sich rühmen, die jeweils reinsten Produkte ihrer Art herzustellen. Ed ist einer der letzten seiner Zunft. Dabei war die Eisbergjagd ein lohnendes und vielversprechendes Geschäft, als der Kabeljau-Fischfang, bis dahin die Haupteinnahmequelle vieler Neufundländer, in den 1990er Jahren zum Erliegen kam. Heute ist Ed einer der wenigen, die weiterhin diesem Beruf nachgehen. Nachfolger hat er keinen. Zu mühselig, zu unberechenbar das Gewerbe. Lediglich sein Cousin interessiert sich für die Branche. Dabei ist das Geschäft nach wie vor erfolgreich. Bier und Wodka aus Eiswasser genießen eine hohe Popularität, sind Exportschlager und werden überall auf der Insel getrunken. Wie der Nachschub auf Dauer gesichert werden soll, ist fraglich. In diesem Jahr steht Ed jedenfalls bereit. Zumindest solange sein Boot mitmacht.

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