Pavel Fomenko nennt sich einen "bekehrten Jäger": Früher jagte er selbst, so wie viele Männer in Sibirien. Heute ist er Chef der Anti-Wilderer-Brigaden und koordiniert deren Einsätze nahe der russisch-chinesischen Grenze am Fluss Amur. Sein Auftrag ist der Schutz des Amur-Tigers. Die letzten noch frei lebenden Exemplare dieser Tiger-Variante sind vom Aussterben bedroht.
Da Fomenko den Wald kennt wie kein anderer, heuerte der WWF ihn 1994 als obersten Wildhüter an. Sein Wissen und seine Disziplin machten ihn zu einer Idealbesetzung für diesen Posten. Denn auch bei Temperaturen von minus 40 Grad hetzt er mit seinen Kollegen Nacht für Nacht den Wilderern hinterher. Die sind getrieben von wirtschaftlicher Not und der Hoffnung auf mehrere Tausend Dollar, die auf dem chinesischen Schwarzmarkt für einen erlegten Tiger gezahlt werden.


Pavel Fomenko und seinen Einheiten ist es zu verdanken, dass sich der Bestand der sibirischen Tiger in den letzten Jahren zumindest leicht erholt hat. Von nur noch knapp 40 Exemplaren nach dem Zweiten Weltkrieg ist die Zahl inzwischen auf rund 450 Tiere gewachsen. Im Jahr 2000 wurde Fomenko dafür vom US-amerikanischen Time Magazine zum "Helden des Planeten" ausgezeichnet.
"360° - Die GEO-Reportage" begleitet den Wildhüter Pavel Fomenko in die Wälder der Amurregion, wo sich der Kampf um das Überleben der sibirischen Tiger entscheidet.