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Chinas Grüne Mauer

Die Bevölkerung in China führt einen verzweifelten Kampf gegen die Wüste. Der Sand drängt die Menschen immer weiter zurück, zwingt sie ihre Dörfer zu verlassen und ganze Städte zu verlegen

Selbst Peking wird immer häufiger von Sandstürmen heimgesucht - es gibt sogar Pläne, eine neue Hauptstadt zu bauen. Doch noch ist der Kampf nicht verloren. Mit einem gigantischen Aufforstungsprogramm baut China eine neue große Mauer, eine 700 Kilometer lange Schutzmauer aus Bäumen.

China entwickelte schon in den siebziger Jahren das gigantische Projekt, das die nordwestlichen Provinzen und die Hauptstadt Peking schützen soll: die grüne Mauer. Über 13 Provinzen hinweg werden seitdem riesige Schutzwälder angelegt, bis heute bedecken sie bereits eine Fläche von 22 Millionen Hektar - das entspricht knapp der Fläche Großbritanniens. Zunächst pflanzten die chinesischen Forstbehörden ausschließlich Pappeln, da sie besonders schnell wachsen. Doch die Monokulturen waren extrem anfällig gegen Krankheiten und Schädlinge. Heute werden daher Mischkulturen gewählt. Die Forstbehörden sind dabei auf den aktiven Einsatz der Menschen in den betroffenen Gebieten angewiesen.

Noch mehr aber zählen sie auf die Technik: Vom Flugzeug aus streuen sie Samen auf die Felder, pflanzen genetisch veränderte Bäume, und wenn der Boden zu hart ist für Aufforstungsmaßnahmen, sprengen Experten mit Dynamit Löcher für die Wurzelballen. Für Professor Sun Boaping und seine Kollegen an der Pekinger Forstuniversität sind diese Mittel angesichts der bedrohlichen Ausmaße der Verwüstung legitim - gegenwärtig sind 24.000 Dörfer und Kleinstädte bedroht, zudem 1.400 km Eisenbahnlinien und 30.000 km Landstraßen. Inzwischen zeigt die Aufforstung erste Erfolge: Seit den siebziger Jahren hat sich Chinas Waldfläche knapp verdoppelt, und die Sandstürme in Gebieten mit Waldbestand wurden zumindest gebremst. Doch trotz aller Anstrengungen breitet sich die Wüste weiter aus.

"360° - Die GEO-Reportage" zeigt den verzweifelten Kampf der Chinesen gegen die Wüste und berichtet über das größte Aufforstungsprogramm der Erde.

Das GEO-TV-Team dreht auf den Reisfeldern bei Yülin
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© MedienKontor

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