Eine Krankheit kostet den spanischen Hofmaler Francisco de Goya 1792 fast das Leben. Fortan verfinstert sich seine Sicht auf die Welt: In den "Caprichos", einer Serie von 80 unheimlichen Grafiken, prangert er Dummheit und Laster seiner Epoche an - und nimmt so die düsteren Seiten der Romantik vorweg
Seit mehr als 100 Jahren stand eine Holzfigur weitgehend unbeachtet im Museum von Jekaterinburg. Jetzt zeigt sich: Sie ist mit mehr als 12.000 Jahren die älteste menschliche Holzskulptur überhaupt. Dass Jäger und Sammler außerhalb Europas zu solchen Leistungen fähig sein sollten, erschien lange ausgeschlossen
Keiner ist so wichtig für Monets Erfolg wie der Pariser Galerist Paul Durand-Ruel. Fast im Alleingang macht er den Maler und dessen Mitstreiter berühmt – und revolutioniert nebenbei den Kunstmarkt
Einige Jahrzehnte nach seinem Tod werden Rembrandts Werke zu begehrten Sammelobjekten. Und spätere Kollegen lassen sich von der Emotionalität seiner Bilder inspirieren – auch wenn manche in Wirklichkeit gar nicht von ihm stammen
Während seine geliebte Frau Saskia im Sterben liegt, arbeitet Rembrandt van Rijn 1642 an seinem berühmtesten Werk: Die Nachtwache - einem Bildnis der Männer einer Amsterdamer Schützengilde, die sich auf riesiger Leinwand inszenieren lassen will – als Bund stolzer, starker Bürger in Waffen
Im 17. Jahrhundert verheert der Dreißigjährige Krieg die deutschen Lande und trifft auch die Kunstwelt hart. Er entwurzelt viele Maler, zwingt sie in die Fremde. Als sie Jahre später zurückkehren, bringen sie neue Motive und eine andere Bildsprache mit nach Hause. Es ist der Triumph des Barock - und das Ende der Dürer-Zeit
Leonardo da Vinci studiert die Natur und den menschlichen Körper, ersinnt Flug- und Kriegsmaschinen: Beim Malen schöpft er aus seinem universalen Wissen Werke von überzeitlicher Schönheit
Mit einem monumentalen Gemälde beginnt die Romantik 1819 auch in Frankreich. Sein Schöpfer, Théodore Géricault, huldigt darin keinen heroischen Herrschern mehr, wie viele Zeitgenossen, sondern malt ein reales Drama
Während sich seine Zeitgenossen in der Vergangenheit verlieren, sucht der Londoner den romantischen Zauber in den Wunderwerken der Industrialisierung - und präsentiert 1842 einen Dampfer als düsteres Sinnbild des Todes
Eine verwackelte Aufnahme sowie vermutlich Mehrfachbelichtungen des Fotoabzugs etablieren ein neues Genre der Kunst: Mit dem Porträt einer reichen italienischen Erbin gelingt dem Amerikaner Man Ray 1922 eine der ersten surrealistischen Fotografien - ein Lichtbild, das hinter der sichtbaren Realität eine unheimliche Wirklichkeit zu zeigen scheint
Sie sind Revolutionäre, die den Geist befreien wollen: Ab 1919 versammelt der französische Dichter André Breton in Paris eine Gruppe von Künstlern um sich – die späteren Surrealisten. Gemeinsam erforschen sie die verborgenen Kontinente ihrer Seelen, experimentieren mit Hypnose, schreiben und dichten wie in Trance. Ihr Ziel: eine Kunst, in der sich das Unbewusste offenbart
Der Belgier ist kein exzentrischer Selbstdarsteller wie die Pariser Surrealisten, sondern ein nüchterner Ingenieur des Unmöglichen: Er lässt hellblauen Himmel über nächtlichen Landschaften leuchten, Äpfel vor Gesichtern schweben - und 1938 eine Lokomotive in einem Kamin auftauchen